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Teilhabe von Care Leaver*innen
Bei der CLS-Studie geht es um die Teilhabe von jungen Erwachsenen, die in der Kinder- und Jugendhilfe in Deutschland aufgewachsen sind oder eine Zeit dort gelebt haben. Die Langzeitstudie macht Befragungen mit ihnen vor dem Auszug, während des Übergangs und in den ersten Jahren danach. Damit wird der Lebensverlauf von Care Leaver*innen in Deutschland zum ersten Mal über verschiedene Einrichtungen hinweg und über mehrere Jahre untersucht.
Care Leaver*innen sind (junge) Menschen, die eine Zeit in Pflegefamilien, Wohngruppen oder anderen betreuten Wohnformen gewohnt haben und entweder bald ausziehen oder die Kinder- und Jugendhilfe schon verlassen haben.

Soziale Teilhabe im Lebensverlauf junger Erwachsener
Eine Langzeitstudie
Wie läuft die Studie ab?
CLS ist als Wiederholungsbefragung angelegt. Jährlich werden junge Menschen, die in Einrichtungen und Pflegefamilien der Jugendhilfe leben oder gelebt haben, befragt. Die Befragungen werden jährlich in sieben sogenannten Befragungswellen fortgeführt, um die Lebensverläufe der dann jungen Erwachsenen nachzeichnen zu können.
Uns interessiert, wie sich Ressourcen und Einschränkungen auf die Teilhabe, die Lebensverläufe und die Perspektiven junger Erwachsener auswirken. Die Ergebnisse der Studie können Hinweise geben, wie Care Leaver*innen besser unterstützt werden können. Daraus kann auch abgeleitet werden, welche Veränderungen in der Kinder- und Jugendhilfe und in anderen Unterstützungssystemen notwendig sind.
Wir haben die Langzeitstudie mit Vorarbeiten im Sommer 2021 begonnen. Zum Ende der Studie, voraussichtlich im Jahr 2030, werden Daten zu den langzeitlichen Lebensverläufen der Care Leaver*innen vorliegen. Damit werden Aussagen über Unterschiede zwischen den Verläufen möglich. Die Langzeitstudie wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert.
Warum eine Langzeitstudie zum Leaving Care?
Der Werdegang junger Erwachsener, die als junge Menschen in Wohngruppen, betreuten Wohnformen oder Pflegefamilien gelebt haben, ist in Deutschland weitgehend unerforscht. Der vom BMFSFJ geförderte Datenreport »Sozialstatistische Grundlage sozialer Teilhabe von Care Leaver*innen in Deutschland« (2019) wurde vorbereitend zur CLS-Studie erarbeitet. Er hat gezeigt, dass die Lebensverläufe von Care Leaver*innen in bisherigen Studien nicht ausreichend abgebildet werden.
Junge Menschen in der Kinder- und Jugendhilfe – für die die Gesellschaft besondere staatliche Verantwortung übernimmt – müssen nachhaltig gefördert werden. Dafür wird mehr Wissen benötigt über die Bedingungen der Teilhabe auf ihrem zukünftigen Lebensweg. Hierzu fehlen bislang verlässliche Daten. Als Langzeituntersuchung, die Aussagen über die Teilhabe junger Menschen nach Beendigung der Kinder- und Jugendhilfe macht, schließt die CLS-Studie diese Lücke. Sie kann so eine Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendhilfe anregen. So soll die CLS-Studie dazu beitragen, zu verstehen, welche Bedingungen und Strukturen Teilhabe von Care Leaver*innen fördern oder behindern.
Worum geht es?
Mit der Studie wird in den Blick genommen, wie Care Leaver*innen den Übergang aus der Kinder- und Jugendhilfe in ein von dieser Hilfe unabhängiges Leben gestalten. Mehr Wissen darüber ist nötig, mit welchen Ressourcen diese jungen Menschen ausgestattet sind und welchen Herausforderungen sie im Laufe der Zeit gegenüberstehen. Letztendlich kann sich daraus ableiten, inwiefern Teilhabe dieser jungen Menschen in ihrem Lebensverlauf verwirklicht wird.
Die Langzeitstudie hat das Ziel, die Lebensverläufe der jungen Erwachsenen mit Blick auf Teilhabe nachzuzeichnen. Dies geschieht anhand unterschiedlicher Themen. Es werden Fragen aufgeworfen wie zum Beispiel: Wie leben, lernen und arbeiten junge Menschen nach der Kinder- und Jugendhilfe? Wie gestalten sie ihren Alltag? Was sind ihre Ziele und Wünsche?
Wer nimmt an der Studie teil?
Die CLS-Studie ist als Wiederholungsbefragung angelegt. Jährlich werden junge Menschen, die zum Zeitpunkt der Erstbefragung im Alter von 16 bis 19 Jahren sind und in stationären Einrichtungen und Pflegefamilien der Kinder- und Jugendhilfe leben, befragt. Die Befragungen werden in sieben sogenannten Befragungswellen fortgeführt, um die Lebensverläufe der dann bis zu 26 Jahre alten jungen Erwachsenen nachzeichnen zu können.
Vier Standorte – Ein Team
Die vier Standorte des Projektes sind das Deutsche Jugendinstitut in München, die Gesellschaft für innovatiove Sozialforschung in Bremen, die Internationale Gesellschaft für erzieherische Hilfen in Frankfurt am Main und die Universität Hildesheim. Wir bringen uns mit verschiedenen Themenschwerpunkten in die gemeinsame Arbeit im Projektverbund ein. Gemeinsam haben wir die Verbundenheit zur Kinder- und Jugendhilfe.
In regelmäßigen Projekttreffen werden inhaltliche Fragen gemeinsam bearbeitet. Die verschiedenen Phasen und Teilaspekte der Studie diskutieren wir regelmäßig unter Einbindung der unterschiedlichen Perspektiven im Projektverbund.
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Der Newsletter erscheint etwa vier Mal im Jahr und informiert über aktuelle Neuerscheinungen und Termine der CLS-Studie sowie über Wichtiges zum Verlauf der Befragungen.